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Gamser BeckenFoto: © Heinz Kollmann
Gamser Becken

Wenn wir uns diese Zeitperiode anschauen war vor 92 Millionen Jahren einiges los – die Entstehung der Alpen voll im Gang. Die Gesteine der Kalkalpen wurden mit riesiger Kraft zusammengeschoben. Teile davon wurden dadurch nach oben gepresst, andere in die Tiefe gedrückt. Gleichzeitig überflutete das Meer Teile des Alpenraums, die lange Zeit Festland waren. Die in die Tiefe sinkenden Abschnitte nahmen Ton, Mergel und Sand von den Inseln auf. Nach dem oberösterreichischen Ort Gosau werden sie Gosaubecken genannt.

Das Becken von Gams ist ebenfalls ein Gosaubecken. Die Absenkung betrug nur wenige Millimeter im Jahr. Das Becken bestand allerdings 50 Millionen Jahre lang, von der späten Kreidezeit bis zur frühen Tertiärzeit. In dieser Zeit lagerten sich 2500 Meter Gesteine übereinander ab. Oft wurde das Becken genau so schnell aufgefüllt, wie es in die Tiefe sank. Es war daher zu diesen Zeiten nur wenig tiefer als das umgebende Meer.

Wie ein Schraubstock pressten die enormen Kräfte der Gebirgsbildung das Becken zusammen. Die waagrecht im Meer abgelagerten Schichten wurden dadurch schräggestellt. Vor 50 Millionen Jahren hoben sich die Alpen aus dem Meer. Damit hörte die Ablagerung von Gesteinen im Becken auf.

Die Gesteine des Gamser Beckens sind weicher als der Kalk und der Dolomit seiner Ränder. Infolge der rascheren Verwitterung seiner Gesteine ist das Gamser Becken ein sanftes Hügelland inmitten steiler Berge.