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Unterschied HauptdolomitFoto: © Heinz Kollmann
Geo Pfad
und DachsteinkalkFoto: © Heinz Peterherr
Kalk und Dolomit: Das Rückgrat der Kalkalpen

Die ganze Trias hindurch senkte sich der Meeresboden. Es waren nur Bruchteile von Millimetern im Jahr, aber das ganze 45 Millionen Jahre lang. Trotzdem wurde das Meer nicht tiefer, denn die Ablagerung der Kalkreste von Algen und von Meerestieren glich die Absenkung aus. Eine Vorstellung davon geben die angrenzenden Gesäuseberge. Hier wurden in der Trias etwa 3000 m an Gesteinen durchwegs in seichtem Wasser abgelagert. Es sind vor allem zwei Arten von Gesteinen: Im tieferen Teil ist es Dolomit. Im Dolomit gibt es kaum größere Felsen, er ist von vielen, verzweigten Rinnen durchzogen. Im steilen Gipfelbereich mit seinen schroffen Felsen befinden sich die bei Kletterern berühmten Felswände des Gesäuses. Sie bestehen aus Dachsteinkalk. Charakteristisch sind die 10 bis 20 m dicken Kalkbänke, deren Begrenzungen von der Ferne wie dünne Linien aussehen.

Es sind die zwei wichtigsten Gesteine der Kalkalpen, die wir aus der Ferne unterscheiden. Unter diesen ist Dolomit das häufigste Gestein im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen. Er ist ziemlich spröde und zerfällt in kleine, eckige Stückchen. Entstanden ist er in Meeresabschnitten, die weitgehend gegen das offene Meer abgeschnittenen waren. Dadurch war vor allem der Sauerstoffgehalt des Wassers niedrig und durch die Verdunstung des Wassers waren die darin gelösten Mineralien, allen voran das Steinsalz, stark konzentriert. Die Folge war, dass in diesen Meeresabschnitten kaum Tiere lebten, dafür aber Kalk absondernde Algen in ungeheuren Mengen. Die oft mehrere hundert Meter dicken, aus den Kalkhüllen der Algen bestehenden Ablagerungen wurden unter dem Einfluss von Bakterien zu Dolomit umgewandelt. Wie alle im Meer entstandenen Kalke besteht auch der Dachsteinkalk aus den Bruchstücken von Algen, Korallen, Kalkschwämmen und Muscheln, die von den Wellen mehr oder minder stark zermahlen wurden. Der Dachsteinkalk wurde in einem Meeresabschnitt abgelagert, der ständig mit dem Ozean verbunden war. Schätzungsweise alle 1000 Jahre wurde die Meeresverbindung unterbrochen, eine Zeit hindurch wurden auch hier einige Zentimeter Dolomit oder auch gar nichts abgelagert. Das sind die Grenzen zwischen den Kalkbänken.