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Schneckenfriedhofe in Windischgarsten (Oberösterreich)Foto: © NHM Wien
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Schneckenfriedhof in GamsFoto: © NHM Wien
Wie kam es zum Schneckenfriedhof?

Es ist eine kurze tragische Geschichte, denn auch für Schnecken wäre es unerträglich gewesen, immer so eng mit den Nachbarn beisammen zu leben. Friedlich durchwühlten die Schnecken auf der Suche nach Nahrung den lockeren Sand nahe dem Ufer. Plötzlich kam ein Sturm auf. Er wühlte das Meer bis zum Boden auf und schwemmte den Sand weg, in dem die Tiere lebten. Diese waren daraufhin ungeschützt der Gewalt der Wellen ausgesetzt, die sie unbarmherzig hin- und  herschleuderten. Die wenigsten Schnecken überlebten das Inferno. Die wenigsten Schnecken überlebten das Inferno. Eine Mulde bildete schließlich ihr Massengrab. Die Körper verfaulten und in die Gehäuse drang Schlamm ein. Zu Stein geworden, erinnert diese Stelle daher an die Sturmkatastrophe vor 80 Millionen Jahren.

Steile Grenzen

Neben den Schnecken können wir uns noch genauer umsehen und auch einen Blick zurück wagen. Hunderte Meter ist der Kalk flussabwärts dick. Trotzdem wurde er bei der Entstehung der Alpen glatt durchtrennt. Wir sehen das am gegenüberliegenden Ufer, wo der Kalk mit einer fast senkrechten, glatten Wand endet. Der angrenzende Hang ist viel weniger Steil. Er besteht aus einem grauen, etwas unscheinbaren Sandstein, der angrenzend an die Wand unter der Pflanzendecke hervorkommt. Das Besondere ist der Altersunterschied: Der Kalk ist vor rund 190 Millionen entstanden, der Sandstein dagegen vor 80 Millionen. Nach seiner Durchtrennung wurde der Kalk um hunderte Meter gehoben und grenzt seither an den viel jüngeren Sandstein. Die Hebung führte nicht zuletzt auch zu dem Höhenunterschied, den der Gamsbach in der Noth überwindet.