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Flußspat GamsFoto: © Heinz Kollmann
Die Geologie von Gams

Die geologische Geschichte des Gebiets um Gams lässt sich 250 Millionen Jahre zurückverfolgen. Die ältesten Gesteine sind an der Wende vom Erdaltertum zum Erdmittelalter entstanden. Es sind rote und grüne Ton-Ablagerungen, die in den Bächen östlich der Noth zu finden sind. Zusammen mit diesen Ablagerungen kommt dunkel gebänderter Gips vor. Der Gips entstand in seichten Lagunen entlang eines Meeresufers, die sich immer neu mit Meerwasser füllten. Es verdunstete rasch, da das Klima heiß und trocken war. Die Mineralstoffe im Meerwasser wurden dadurch zunehmend konzentriert und in einem bestimmten Stadium bildeten sich Gipskristalle. Zusammen mit diesen Gesteinsschichten kommt dunkelgrauer Dolomit vor. In seinen Klüften bildeten sich würfelförmige, dunkelviolette Kristalle von Flußspat, die zu den schönsten der Ostalpen gehören. Später wurden in der Triaszeit vor allem Kalke und Dolomite abgelagert.

Die Entstehung der Alpen setzte vor 100 Millionen Jahren ein. Ein ursprünglich im Süden gelegener, kleiner Erdteil stieß, natürlich sehr langsam, mit Ureuropa zusammen und schob sich über dessen Rand. Die Gesteine an den Rändern wurden zusammengepresst, es entstanden darin Falten und unzählige Sprünge. Kalk, Dolomit und andere Gesteine, die sich vorher auf dem größtenteils vom Meer bedeckten kleinen Erdteil gebildet hatten, glitten schließlich zumindest 70 km nordwärts über den Rand Ur-Europas. Auch innerhalb der Kalkalpen schoben sich Abschnitte weit übereinander und bildeten Decken.

Die Entstehung der Alpen fand größtenteils unterhalb des Meeresspiegels statt. Verhältnismäßig spät erst hob sich das Gebirge aus dem Meer. Die Verwitterung der Gesteine, die Gletscher der Eiszeit und die Bäche formten daraus die heutige Landoberfläche. Nach dem Ende der Eiszeit vor 12.000 Jahren breiteten sich in den tieferen Lagen Wälder aus.

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Kleiner BuchsteinFoto: © Stefan Leitner - Gesaeuse