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Foto: © Stefan Leitner - Gesaeuse
Geschichtliches zum Noth-Steg

Vom Ortskern von Gams in den Krautgraben zu gelangen war früher alles andere als einfach. Der schnellste Weg führte über den Nothsteg. Alte Ansichten zeigen, dass dieser tatsächlich nicht mehr war als einige Bretter, auf der einen Seite ein Handlauf, auf der anderen nichts als reißendes Wasser. Der Weg durch die Klamm war daher nicht ungefährlich. In Gams wird die Geschichte erzählt, dass eine ganze Hochzeitsgesellschaft nach der Besiegelung des Bundes für’s Leben, also wahrscheinlich nicht mehr ganz nüchtern, in den Bach gefallen sei. Das ist allerdings nicht verbürgt. Gedenktafeln aus dieser Zeit geben allerdings Zeugnis von tödlichen Unfällen, wie jener der Maria Furtner, die im Jahr 1908 in den Bach stürzte und ertrank.

Entstehung NothKlamm

Die Noth verdankt ihre Entstehung dem Wasser und dem Gestein. Der Gamsbach schwemmt große Mengen von Steinen durch sein Bett. Bei normalen Wasserstand sind sie nur einige Zentimeter groß, aber bei Hochwasser werden metergroße Blöcke mitgeschleppt. Beim letzten großen Hochwasser im Jahr 2002 wurde auf diese Weise ein riesiger Block der als „Tierfriedhof“ ein Teil des Geo-Pfads ist, um mehr als einen Meter verschoben. Alle Steine, egal wie groß sie sind, hinterlassen Spuren im Bachbett. Durch das Abschleifen des Felsuntergrundes wird das Tal nämlich immer tiefer. Zwar nur um Bruchteile von Millimeter im Jahr, aber für die Entstehung der Noth standen Zeiträume von zumindest 600.000 Jahre, seit dem Beginn der Eiszeit in den Alpen, zur Verfügung. Ursprünglich befand sich auch die warme Quelle der Noth oben auf dem Annerbauernkogel. Mit der weiteren Vertiefung der Noth wanderte auch die Quelle nach unten bis an ihre heutige Stelle. Das Gestein spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Damit die steilen und sogar überhängenden Wände bestehen bleiben, muss es hart und fest sein. In der Noth ist es der Dachsteinkalk, der auch die berühmten Kletterwände des Gesäuses aufbaut.

Gerade die Enge der Klamm und die Wildheit des Wassers machen die Noth zu einem der bedeutendsten Naturschauspiele der Steiermark. Sie wurde daher 1972 zum Naturdenkmal erklärt.

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Foto: © Stefan Leitner - Gesaeuse