Dinosaurierfunde im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen – ein Überblick
1.) Funde in Großreifling
Im ehemaligen Steinbruch des Scheiblinggrabens in Großreifling fand Pater Engelbert Prangner vom Stift Admont 1843 den etwa 90 cm großen Schädel und Teile der Wirbelsäule einer Echse. Sie stammten von einer ca. 9 m langen Meeresechse mit dem Namen Toretocnemus aus der Gruppe der Ichthyosaurier („Fischsaurier“). Die Tiere hatten eine schmale Schwanzflosse und vier paddelförmige Flossen. Sie konnten nicht sehr schnell schwimmen. Bis auf einige Wirbelknochen wurde der Fund 1863 bei einem Brand des Stiftes Admont zerstört. Nur die Zeichnung eines Forstangestellten gab Aufschluss über den Fund. Leider wissen wir nicht, was später damit geschah.
2.) Spannendes zu den Funden im GeoDorf 2019
Vor 90 Millionen Jahren, in der Kreidezeit, waren die Alpen noch im Entstehen. Nur Inseln ragten aus dem Meer. Zu Kohle umgewandelte Pflanzenteile in den Meeresablagerungen von Gams sind seit vielen Jahren bekannt. Sie zeigen, dass nicht weit entfernt davon bewaldete Inseln lagen. Es war daher anzunehmen, dass auch Tiere auf den Inseln lebten, deren Reste zusammen mit den Pflanzen in das Meer geschwemmt wurden.
Ein Team österreichischer und ungarischer Geologen unter Leitung von Attila Ösi (Eötvös Universität Budapest) sammelte 1000 kg des weichen, kohlehältigen Tons in Gams. Dieser wurden durch Siebe gewaschen und nach den Resten von Wirbeltieren durchsucht. In mehreren Arbeitsgängen wird der Ton in kleinste Bestandteile zerlegt. Die fossilen Überreste von Tieren werden dadurch freigelegt. Die Rest des Tons werden in Sieben mit Wasser weggespült. Übrig bleiben harte Bestandteile, unter ihnen die Knochen und Zähne von Lebewesen, die vor 90 Millionen Jahren gelebt haben. Im Sieb zurück blieb der Knochen eines Frosches, sowie Zähne von Krokodilen, Eidechsen und von Dinosauriern und dem im Meer lebenden Mosasaurier. Viele Zähne und Knochen stammen auch von Fischen, die im Meer rund um die Insel lebten.
Die meisten der Knochen und Zähne sind nicht größer als einige Millimeter. Sie wurden zusammen mit den Pflanzenresten weit hinaus in das Meer geschwemmt. Dort sanken sie auf den Meeresboden. Wo die Insel genau lag, können wir heute nicht mehr feststellen.
Bilder: Rekonstruktion © Pecsiscs Tibor
3.) Die Katastrophe aus dem Weltraum
Vor 65 Millionen Jahren schlug ein ca. 10.000 m großer Meteorit auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan ein. Durch die Schockwellen entstanden Temperaturen von über 10.000 Grad. Dadurch verdampften der Himmelskörper und die Gesteine an der Einschlagstelle. Andere Gesteinsreste wurden als Staub hochgeschleudert. Die Staubwolke umhüllte lange Zeit die Erde und ließ keine Sonnenstrahlen durch.
Dieses Ereignis bildet die Grenze zwischen der Kreide- und der Tertiärzeit in der Erdgeschichte. Lange bevor die Theorie vom Einschlag des Meteoriten entwickelt war stellten Wissenschaftler fest, dass an dieser Wende auf dem Festland die letzten Dinosaurier ausgestorben waren. Auch Meerestiere wie Ammoniten, Hippuriten, Trochacateon und Nerineen überlebten diese Zeit nicht.